Text: Bereich Arbeitsintegration
Ich komme jedes Mal stärker zurück» – Christophs Weg mit Wisli
Viele Menschen, die in der Stiftung leben und wirken, stehen täglich vor vielfältigen Herausforderungen. Sei es durch persönliche Schicksale, gesundheitliche Einschränkungen oder soziale Unsicherheiten – ihr Alltag verlangt viel Kraft, Geduld und Ausdauer. Um inmitten dieser Schwierigkeiten ein Stück Stabilität und Lebensqualität zu finden, nehmen sie aktiv ihr Leben in die Hand. Dieser tägliche Einsatz erfordert nicht nur Mut und Durchhaltevermögen, sondern auch die Unterstützung eines Umfelds, das Sicherheit, Verständnis und Perspektiven bietet. Christoph erzählt von seinem Weg.

Christoph ist einer von vielen Menschen, die bei Wisli nicht nur eine Aufgabe gefunden, sondern ein Stück Stabilität zurückgewonnen haben. Nach einer längeren beruflichen Auszeit, verursacht durch gesundheitliche Probleme und einen Unfall, stand für ihn fest: Es braucht einen neuen Anlauf. Einen, der ihn nicht überfordert, sondern Schritt für Schritt zurückführt – in den Alltag, ins Team, ins Leben.
Die Stiftung Wisli bot ihm dafür den passenden Rahmen: Christoph absolvierte die IV-Massnahme Aufbautraining in der Arbeitsintegration zur Vorbereitung auf den Wiedereinstieg. „Ich hatte keine grossen Erwartungen", sagt er. "Aber ich hoffte, für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht zu werden." Der Einstieg war nicht leicht. "Die grösste Herausforderung war, wieder in einen geregelten Büroalltag zurückzufinden. Dass das Training zweimal verlängert wurde, war für ihn nicht selbstverständlich: "Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Zeit erhalten habe."
Im Bürozentrum von Wisli übernahm Christoph Verantwortung in diversen administrativen Tätigkeiten. Besonders wichtig war für ihn das Gefühl, gebraucht zu werden. "Es tat gut, wieder Teil eines Teams zu sein und zu merken, dass meine Arbeit zählt." Einen bestimmten Wendepunkt gab es nicht. "Ich habe einfach nie aufgegeben – und jeden Tag daran gearbeitet, dass es weitergeht."
Ein besonderer Moment war für Christoph der Tag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober 2024. "Dass meine Notizen in einem Bericht verwendet wurden, der an die Sponsoren ging, tat mir gut. Das war auch eine kleine Streicheleinheit fürs Ego", sagt er schmunzelnd. Gerade solche kleinen Zeichen der Wertschätzung geben ihm immer wieder Kraft, weil sie an etwas Grundlegendes anknüpfen: die Stärke, die er bereits in jungen Jahren entwickeln musste. Geprägt von seelischen Verletzungen, familiären Überforderungen und Mobbing in der Schule, gab er sich damals selbst einen Satz mit auf den Weg: "Ich komme jedes Mal stärker zurück!"
Mittlerweile ist Christoph im Rahmen eines Arbeitsversuchs bei einem grossen Schweizer Unternehmen tätig. Er arbeitet in der Telefonzentrale eines internationalen Konzerns. "Die Arbeit ist anspruchsvoll, mehrsprachig und erfordert breites Wissen. Aber sie entspricht meinen Talenten", sagt er. Die mündliche Zusage für eine feste Anstellung hat er bereits erhalten.
"Wisli war für mich der richtige Ort zur richtigen Zeit", sagt Christoph. "Ich konnte mich stabilisieren, wurde ernst genommen und habe gelernt, dass der Weg zurück möglich ist." Er empfiehlt die Stiftung Wisli von Herzen weiter. Es freut uns zu sehen, wohin Christophs Weg geführt hat und dass wir ihn dabei begleiten konnten.